Barf-Plan: der perfekte Speiseplan für deinen Hund
Wer seinen Hund barfen möchte, muss einiges beachten – schließlich soll der Vierbeiner mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt werden. Gerade am Anfang fällt es meist schwer, sich einen Überblick über die richtige Futterzusammensetzung zu verschaffen. Hier sind Futterpläne die beste Möglichkeit, um als Barf-Anfänger eine Zubereitungsroutine für die täglichen Mahlzeiten zu entwickeln. In unserem Ratgeber erfährst du, wie du den idealen Barf-Plan für deinen Vierbeiner erstellst.
Woraus besteht ein Barf-Futterplan?
Welche Zutaten müssen in den Futternapf? Gibt es ein bestimmtes Mengenverhältnis, das berücksichtigt werden muss? Das sind wohl die ersten Fragen, die man sich bei der Umstellung auf die Rohfütterung stellt. Bevor wir dir also ein paar konkrete Barf-Futterpläne mit an die Hand geben, erklären wir dir zuerst, woraus Barf-Mahlzeiten bestehen sollten.
Grundsätzlich sollte die tägliche Barf-Ration etwa 2-3 % des Körpergewichts deines Hundes entsprechen. Bei der Futterzusammensetzung gilt die 80/20-Aufteilung:
- 80 % tierische Anteile (Muskelfleisch, Innereien und Knochen)
- 20 % pflanzliche Anteile (Obst und Gemüse)
- zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel (Öle und Seealgenmehl)
Damit sich der tierische Organismus und Verdauungsapparat an die neue Ernährungsform gewöhnen können, solltest du deinem Hund anfangs genügend Zeit geben. Außerdem empfehlen wir dir, nicht zu viel zu experimentieren. Gerade zu Beginn ist eine Fleischsorte völlig ausreichend – so überforderst du deinen Vierbeiner nicht. Für eine ausgewogene Barf-Mahlzeit solltest du die folgenden Zutaten berücksichtigen.
Muskelfleisch und Innereien
Muskelfleisch macht den Löwenanteil der Barf-Hundeernährung aus. Es versorgt den Hund mit wertvollen Mineralien und Proteinen. In der Regel eignet sich fast jedes Fleisch zum Barfen. Die Ausnahme: Schweinefleisch, denn dieses kann den gefährlichen Aujeszky-Virus enthalten. Kommt die Fellnase damit in Berührung, kann sie an der tödlichen Pseudowut erkranken.
Besonders empfehlen sich Fleischsorten wie Geflügel, Lamm und Rind – diese können bedenkenlos an den Hund verfüttert werden. Auch Innereien sind wertvolle Zutaten für die Barf-Mahlzeit. Diese lösen zwar keine Freudensprünge bei Hundebesitzern aus, aber die Vierbeiner sind davon begeistert. Schmackhafte Organe wie Rinderleber, Rinderherz, Rinderlunge und Rinderpansen versorgen den Hund mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen.
Knochen
Knochen sind für ein ausgeglichenes Calcium-Phosphor-Verhältnis unverzichtbar. Fleischknochen vom z. B. Rind, Lamm und Kaninchen sind reich an Calcium; Hühnerhälse enthalten viel Phosphor. So wertvoll Knochen jedoch sind: Überfüttern solltest du deinen Hund damit nicht. Im Ernstfall kann ein übermäßiger Verzehr nämlich zu schmerzhaftem Knochenkot führen.
Fisch
Ein- bis zweimal in der Woche können die fleischigen Zutaten durch Fisch ersetzt werden. Fisch ist nicht nur die perfekte Alternative zu Fleisch, sondern versorgt den Hund noch dazu mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D. Beim Barfen lohnen sich Fischsorten mit einem hohen Fettanteil: z. B. Heringe, Lachs und Makrelen. Alternativ kannst du auch einfach ein wenig Lachsöl auf die einzelnen Barf-Mahlzeiten geben.
Obst und Gemüse
Auch verschiedene Obst- und Gemüsesorten sind wichtige Bestandteile einer Barf-Mahlzeit. Sie liefern wertvolle Vitamine und Ballaststoffe, die der Hundegesundheit zugutekommen. Außerdem enthalten die Früchte viel Flüssigkeit – das wiederum wirkt sich positiv auf den Wasserhaushalt der Vierbeiner aus. Insbesondere reines Blattgrün (z. B. Spinat, Gartensalat und Mangold) darf nicht fehlen.
Ideale Barf-Mahlzeiten sind auf längere Sicht möglichst abwechslungsreich. Am Anfang ist eine Fleisch- und Gemüsesorte noch ausreichend. Sobald sich dein vierbeiniger Freund aber an die Rohfütterung gewöhnt hat, solltest du für viele Variationsmöglichkeiten sorgen. Am besten du probierst dazu eines unserer köstlichen Barf-Rezepte aus.
Barf-Wochenplan für den Hund ergänzen
Neben Fleisch, Innereien, Knochen, Fisch, Obst und Gemüse kannst du deinem zukünftigen Barf-Plan mit Futterergänzungsmitteln den letzten Schliff verpassen. Besonders empfehlenswert sind diese z. B. bei den folgenden besonderen Situationen:
- Krankheit, körperliche Belastung, Fellwechsel, Trächtigkeit, Stress
Als Futterergänzungsmittel eignen sich bspw. Öl und Seealgenmehl. Öle enthalten einen hohen Omega-3-Fettsäuregehalt – diese machen also besonders dann Sinn, wenn du dich gegen eine Fischfütterung entscheidest. Seealgenmehl beugt Jodmangel vor und sollte täglich zum Futter hinzugefügt werden. Achte hier auf eine gleichbleibende Menge, denn Schwankungen in der Jodversorgung belasten den tierischen Organismus.
Welche Futtermenge für den Barf-Plan?
Um einen Barf-Plan zu erstellen, musst du nicht nur wissen, welche Zutaten du brauchst. Auch die Futtermenge für die tägliche Barf-Ration ist eine entscheidende Information. Diese richtet sich immer nach dem Alter, Gewicht und Aktivitätsgrad deines Hundes. Mit unserem praktischen Barf-Rechner kannst du ganz einfach die nötige Futtermenge – angepasst an die individuellen Bedürfnisse deiner Fellnase – herausfinden.
Barf-Plan erstellen: Tipps und Tricks
Sobald du dich für Zutaten entschieden und die Futtermenge für deinen Vierbeiner berechnet hast, geht es nun daran, einen konkreten Barf-Plan zu erstellen. Bevor wir dir ein paar Beispiele zur Inspiration und Orientierung geben, möchten wir dir noch mit ein paar Tipps und Tricks behilflich sein. So kannst du die einzelnen Zutaten sinnvoll auf eine Woche verteilen.
- Entscheide, ob du deinen Hund ein- oder zweimal täglich füttern möchtest. Denke auch darüber nach, ob du einen wöchentlichen Fastentag gut findest. Daraus ergibt sich die Anzahl der Portionen, auf die du die Futtermenge über die Woche verteilen musst.
- Wähle immer die gleiche Portionsgröße Dazu richtest du dich einfach nach dem Tagesbedarf. Bei zweimaliger täglicher Fütterung entspricht die Portionsgröße dem halben Tagesbedarf. Bei einem wöchentlichen Fastentag teilst du die gesamte wöchentliche Futtermenge durch sechs Tage.
- Verteile Knochen zuallererst auf die einzelnen Wochentage – und zwar auf mindestens drei. Wenn du deinem Hund nämlich zu viel davon auf einmal gibst, kann sich Knochenkot bilden.
- Sobald du die tierischen Anteile auf die Woche verteilt hast, fügst du zu jedem Gericht etwas Obst und Gemüse Auch die Futterergänzungsmittel solltest du nicht vergessen.
Barf-Pläne zum Ausprobieren
Es gibt zahlreiche Barf-Futterpläne – wir haben hier ein paar für dich zusammengestellt. Beachte aber, dass diese nur zur Orientierung gedacht und nicht in Stein gemeißelt sind. Als Barf-Anfänger empfehlen wir dir jedoch, dich genau daran zu halten. Mit ein wenig Übung – und vorausgesetzt dein Hund hat sich an die Rohfütterung gewöhnt – kannst du den Barf-Plan jederzeit verändern.
Wichtig ist nur, dass du für den Anfang Innereien, Knochen sowie eine Fleisch-, Obst-, und Gemüsesorte auswählst. Außerdem solltest du dir vor dem Barfen gut überlegen, ob du deinen Hund mit oder ohne Getreide ernähren möchtest. Wir haben hier zwei Barf-Pläne für jeweils eine Woche für dich, die dir dabei helfen sollen, gut geplant in die Rohfütterung einzusteigen.
Beide Barf-Pläne inkludieren einen Fastentag. Falls du deinen Vierbeiner lieber jeden Tag füttern möchtest, kannst du einfach eine der vorgegebenen Mahlzeiten am hier eingeplanten Fastentag nochmals wiederholen.
Barf-Plan ohne Getreide
Industrielles Hundefutter besteht zu einem großen Teil aus Getreide. Wenn du dich ein für allemal von dieser Zutat verabschieden möchtest, ist vielleicht dieser Barf-Plan genau der richtige für deinen Hund.
Barf-Plan mit Getreide
Im Laufe der Evolution haben Hunde die Fähigkeit zur Stärkeverdauung entwickelt. Deshalb ist es auch kein Problem, die typischen Fleischgerichte – neben Obst und Gemüse – durch Beilagen wie Nudeln zu ergänzen. Wenn du deinem Hund beim Barfen auch mit Getreide füttern möchtest, eignet sich eventuell dieser Barf-Plan für deinen Vierbeiner.
Rohfütterung leicht gemacht – mit Barf-Plan!
Wenn du deinen Hund barfen möchtest, liegt es in deiner Verantwortung, ihn mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Mit einem Barf-Plan kannst du die tägliche Fütterung gut planen – so behältst du den Überblick über die richtige Futterzusammensetzung und belohnst deinen Hund mit einer ausgewogenen Ernährung.
Bildquellen: © skif - stock.adobe.com, © exclusive-design - stock.adobe.com, © annaav - stock.adobe.com